Dienstag, 29. April 2014

Bienvenidos a Habana



Nachdem ich in meiner morgendlichen Müdigkeit vergessen hatte auf dem Flughafen in San José die Touristenkarte (Visum) zu kaufen, bekam ich bei der Landung in Panama etwas zittrige Knie. Zum Glück hat die Airline diesen Zwischenstopp auf dem Weg nach Kuba für Leute wie mich eingeplant. Am Servicepoint der COPA-Airlines gab es dann tatsächlich das Visum noch zu kaufen. Auf dem Flug nach Panama habe ich die Tica Lisseth kennen gelernt, die mit 17 anderen Grenzbeamten ein Training in Panama absolvieren wollte. Komischerweise sprach sie kein Englisch aber für diese Fälle habe ich ja Spanisch gelernt.

Die Einreise nach Kuba hat sich wieder als ein Hindernislauf herausgestellt. Die erste 20-minütige Befragung hat mein Herz wieder mal zum Rasen gebracht, auch wenn die zwei Beamten mit einem Lächeln sämtliche Informationen über meine Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft aus mir herausgepresst haben. Meine Kamera hat das Augenmerk schnell auf meine möglichen Spionageabsichten gelenkt. Nachdem ich gezeigt hatte, dass da wirklich Bilder von Tieren und Pflanzen drauf sind, waren diese Sorgen beseitigt. Nachdem ich den Stempel in meinem Visum hatte, musste ich nur noch kurz auf die Gepäckausgabe warten, um gleich darauf in die Kofferkontrolle zu geraten. Die ganzen Backgroundinfos waren dafür natürlich auch wieder erforderlich. Der junge Beamte hatte erstaunlich viel Verständnis für mein gequältes Lächeln und den sarkastischen Spruch: „Que suerte!“ (Was für ein Glück!)
Nach dem „Interview“ durfte natürlich auch der Drogenhund noch über meine Sachen schnüffeln, aber da war alles sauber.

Das Warten auf Corinnas Flugzeug aus Moskau stellte mich auf eine harte Geduldsprobe. Die eindeutig russischen Stewardessen signalisierten die planmäßige Ankunft der Maschine und die Warterei auf Corinna konnte beginnen. Nach über einer Stunde hatte ich langsam ein ungutes Gefühl. Zum Glück wurde mein suchender Blick mit einem mir sehr gut bekannten Lächeln belohnt. Das Wiedersehen nach fast einem halben Jahr war super und ein paar Freudentränen rollten auch.
Unser Hotel in Havanna stellte sich als ziemlich luxuriös heraus und am ersten Abend glaubten wir auch noch an die Hilfsbereitschaft des Hotelpersonals.
In Kuba hat man Freunde. Freunde fahren Taxi, sind Tourguids, besitzen Casas particulares (Unterkünfte für Touristen), öffnen Kokosnüsse, arbeiten in einem sehr guten und „günstigen“ Restaurant, verkaufen Zigarren…. Freunden hilft man indem man Gäste vermittelt.
Umso weniger Spanisch man spricht, umso teurer wird es. Die ersten drei Tage in Havanna waren toll und wir haben Architektur, Leute und natürlich die alten Autos bewundert. Havanna hat unglaublich viel zu bieten und die drei Tage hatten uns definitiv noch nicht gereicht. Die Fahrt im uralten Taxi gehört, neben der vielen Livemusik und den bunten lebendigen Gassen, zu den Highlights. Die Abgase wurden scheinbar direkt ins Auto eingeleitet, was die Fahrt bis zu einem bestimmten Punkt noch lustiger machte.
Am nächsten Tag stellte sich die Suche nach dem passenden Bus aus Havanna in  die nächste Stadt als schwierig heraus, weil natürlich der befreundete Taxifahrer auch seinen Teil vom Kuchen abhaben wollte. Auf  Nachfrage war der Bus natürlich schon ausgebucht und nur ein Taxi hätte uns noch zu unserem Wunschziel, Las Terrazas, bringen können. Aber wir waren zum Glück sehr flexibel und haben uns erstmal zum Busbahnhof bringen lassen. Der Hotelportier kannte natürlichen einen Taxifahrer für diesen Job. Wir wussten wie weit der Busbahnhof  entfernt war und konnten deshalb die Preisvorstellungen des Fahrers an unsere anpassen. Im Bus von Havanna nach Viñales waren noch viele Plätze frei und so gab es eine entspannte Fahrt ins Land der Zigarren. Statt der uns vorgeschlagenen 70 CUC (70$) zahlten wir zusammen 24 CUC.
Erkenntnis des Tages: Willkommen in einer anderen Welt!

Wenn schon planen, dann in lustigen Formen und Farben.

Corinna und der Michael am Malecón in Havanna

Früh übt sich...

Catedral de San Cristobal


Che und ein Groupie

José Marti mit einer seiner vielen Wahrheiten: "Machen ist die bessere Art und Weise etwas zu sagen." (frei übersetzt)