Sonntag, 26. Januar 2014

Wenn "Cajeta" nicht das süßeste im Raum ist, fragen sie ihren Arzt oder Apotheker!



Nachdem wir die giftgrünen Smoothies der lustigen Gabi aus München gut überstanden hatten, stand das vorerst letzte Mal Agujas (Nadelfische) fangen auf dem Tagesplan. Diesmal kamen ausgesprochen viele Tiere in die Bucht und in den Abendstunden färbte sich das Wasser bläulich milchig vom Sperma und den Eiern der laichenden Fische.  
Antonio musste etwas schmunzeln als ich ihm erklärt habe, dass ich in den letzten zwei Monaten vergessen hatte, wie die Fische zu filetieren sind aber natürlich hat er mir wieder geholfen. Beim Agujas fischen kommen alle Menschen der Bucht zusammen und es ist ein guter Zeitpunkt zum  Planen weiterer Aktivitäten. Pablo war an dem Tag leicht angeheitert weil er Liebeskummer hatte und reichte großzügig die Rumflasche herum. Die Ticos lieben Salz und saure Früchte zu ihrem Rum und so wird der säuerliche „Mansana de agua“ (Wasserapfel) zuerst mit Salz paniert bevor man hinein beißt. Damit sich die Gesichtszüge wieder entspannen, braucht man nach dem sauren Früchtchen den Rum. Pablo hat Fabi, Rosi, Alex und mich zum Cusucu sammeln eingeladen. Bei den Cusucus handelt es sich um kleine Krebstiere, die sich im Sand der Brandungszone aufhalten. Am nächsten Tag waren wir also bei Pablo und mussten zunächst für ihn die Geschehnisse des letzten Abends rekonstruieren. Ihm ging es inzwischen schon wieder ganz gut und er hat eine Leckere Süßspeise namens „Cajeta“ zubereitet. Die Hauptzutaten für die Herstellung der Süßigkeit sind Zucker, Kokosraspel, Zucker, Milch, Zucker, Butter und etwas Vanillezucker. Nachdem die ganze Masse eine Viertelstunde unter ständigem Rühren goldbraun ist, wird sie auf einem Brett ausgebreitet und zu kleinen Keksen geschnitten. Lecker! Meine neue Lieblingssüßigkeit.
Die Cusucus wurden mit der Schaufel geborgen. Der Sand wurde in Richtung Strand geworfen und Fabi und ich haben die Krebse aufgesammelt. Leider haben wir nur 15 Stück gefunden also reichte es nicht wirklich für eine Mahlzeit.
Das abendliche Volleyballspiel mit Fabi, das Fischen vom Kajak und die ganzen anderen spannenden Erlebnisse werde ich etwas vermissen…
… aber noch sind es 6 Tage! Quiero disfrutar los ultimos dias!

Pablo bereitet Cajeta zu


 Nochmal meine Lieblingssüßigkeit
Rosi und Pablo suchen nach den Cusucus
 Cusucu
 Spieglein, Spieglein an der Wand...
 Stilecht einen Salat für Gabi zubereiten
 Der Hellrote Ara
 Agujas
 Die ersten Groupies beim Aguja fangen

Montag, 20. Januar 2014

Wenn es am schönsten ist soll man weitermachen.


Ich bin mir nicht ganz sicher ob ich mich richtig an diesen Spruch erinnere aber so gefällt er mir auf jeden Fall besser.
Nachdem meine Eltern nach 10 Tagen in der Lodge wieder abgereist sind, blieb zumindest die lustige Gabi aus München noch einige Tage. Gabi macht Smoothies aus Früchten, Bananenlaub und Zitronenblättern, die gegen alles Mögliche helfen sollen. Geschmacklich könnte man auf das Laub gut verzichten aber das Chlorophyll dient der Ausscheidung von schädlichen Stoffen aus dem Körper. Manchmal versetzt natürlich auch der Glaube Berge. ;)
Die lustige Gabi aus München hat eine Slackline mitgebracht, die den Alltag noch etwas unterhaltsamer macht. Besonders Fabi macht eine hervorragende Figur beim Balancieren.
In den letzten Tagen habe ich auch endlich verstanden, wie man im Golf erfolgreich Fische fängt. Wenn man mit dem Kajak raus fährt und einen kleinen Kunstköder hinter dem Boot herzieht, ist es eine Sache von wenigen Sekunden bis der erste Bonito oder die erste Makrele anbeißt. Hin und Wieder ist auch eine Meerjungfrau dabei, aber Esther meint ich solle sie wieder freilassen, weil sie sich hier wohler fühlen...

una sonrisa
Fabi auf der Slackline
Señor Antonio bei der Termitenbekämpfung
Eine Boa in Esthers Haus. Weniger ein Haustier als ein geschätzter Gast.

Samstag, 11. Januar 2014

Familientreffen im Regenwald



Das neue Jahr ist inzwischen schon wieder 11 Tage alt. Hier in der Lodge könnte man eigentlich auch ganz gut ohne Datum und Wochentage leben. Die Uhrzeit ist eigentlich nur wichtig damit man die Mahlzeiten nicht verpasst. Alles Weitere bestimmen Sonnenaufgang und Sonnenuntergang.
Am Tag nach Silvester wurde ich von Rosi, Fabiana und Alex zum Grillen eingeladen. Es gab Schweinefleisch mit gekochten, grün geernteten Bananen und einem kleinen Salat mit Koriander. Fabiana hat einfach Blättchen auf der Wiese gepflückt und die haben tatsächlich stark nach Koriander geschmeckt. Das Fleisch auf dem Grill hat Alex mit zwei großen Helikonienblättern abgedeckt um es richtig garen zu lassen. Das war mal eine original costaricanische Mahlzeit. ;)
Die Tage nach Silvester wurden durch die Anreise und Ankunft meiner Eltern geprägt. Nachdem es noch kleinere Probleme mit den Flugtickets gab, kamen Sie am 7. Januar in Golfito an. Als guter Sohn steht man dann natürlich früh 5:00 Uhr auf und holt sie vom Flughafen ab. Es hat sich gelohnt! Habe die beiden selten so glücklich gesehen.
 In den vergangenen Tagen haben wir hauptsächlich kleinere Touren in den Dschungel unternommen. Zwei so begeisterte Biologen auf dem Weg durch den tropischen Regenwald zu beobachten ist fast spannender als die Kapuzineraffen, Aras und Pfeilgiftfrösche. Jedes gelangweilt da sitzende Insekt und jedes unscheinbare Pflänzchen wird mehrfach fotografiert. Nun weiß ich zumindest woher ich es habe…
Heute wollten wir eigentlich eine Mangroventour machen und dabei die Boas, Kaimane und Krokodile beobachten, aber der Bootsmotor wollte da nicht mitspielen. 
Im Golfo Dulce soll sich seit einigen Tagen ein Walhai aufhalten, den hätte ich natürlich auch gern mal gesehen. Also hoffen wir mal auf morgen.
 Alex und Rosi beim Grillen
 Fabiana mit den costarikanischen Leckereien
 Aras an ihrer Bruthöhle




So sieht eine glückliche Ankunft aus
 Die lieben Eltern im Regenwald
Hourglass tree frog

Mittwoch, 1. Januar 2014

Feliz año nuevo!



Nachdem ich kurz vor Weihnachten wieder in den sicheren Hafen "Golfo Dulce Lodge" eingelaufen war, gab es eine kurze mehr oder weniger überschwängliche Begrüßung. Die aus Panama mitgebrachten Geschenke habe ich, wie es bei Martin und mir üblich ist, in einer nächtlichen „Oh Gott morgen ist Weihnachten-Aktion“ eingepackt. Geschenkpapier war keins zur Hand also dienten Blätter also ökologisch abbaubare Alternative. Die Mitbringsel kamen alle sehr gut an.
Am Heiligabend war hier nicht sonderlich viel zu tun, weil keine Gäste in der Lodge waren. Umso weniger man über den Tag zu tun hat, umso mehr denkt man an die Familie und die Freunde. 
Das wirklich sehr gute Rindersteak hat am Abend die Gedanken vorerst vertrieben. Nach dem Essen habe ich mit Esther zwei Partien Schach gespielt und ein paar Gläser Rotwein getrunken.
Am 25. habe ich mit einigen Nachbarn und Angestellten am Strand gegrillt und einen unterhaltsamen Abend verbracht.
Am nächsten Tag wurde es abends dann richtig spannend. Ich war mit zwei Deutschen am Strand weil sie meinen Lieblingsplatz in der Lodge sehen wollten. Plötzlich fingen Punkte am Strand an zu leuchten. Überall wo die Brandung das Meer kräftig aufwirbelte leuchtete das Wasser. Ich hatte zufällig am Tag zuvor im Buch „Der Strand“ von Bioluminiszens gelesen. Wenn man ins Wasser geht, fängt das verwirbelte Wasser an zu leuchten. Die bläulich grün strahlenden Füße sind schon echt beeindruckend. Verursacht wird der ganze Spuk von Algen die auf potentielle Fressfeinde reagieren.
Pünktlich kurz vor Sylvester sind ein paar junge Schweizer angekommen, mit denen ich den Abend wirklich genossen habe. Im Nachhinein hat sich das natürlich als großer Fehler erwiesen, wie so oft bei schönen Dingen.

 Blattschneiderameisen

Schizolobium in voller Blüte
Mexikanische Papageien Schlange
Weihnachtsgeschenke
Orchideenbiene