Der Viazulbus brachte uns
ohne weitere Umwege nach Las Terrazas, wo der Casapapa uns freundlich in
Empfang nahm und uns in seinem klapprigen alten Auto in die zwei Kilometer
entfernte Casa brachte. Nach einer kleinen Wanderung gab es am Abend ein
üppiges Essen. Die Gastgeberin war etwas überrascht aber sehr erfreut, dass ich
mich für Chuleta (Schweinekotelett) entschied, scheinbar hatte sie nicht
erwartet, dass ich den Körperaufbau des Schweins auf Spanisch schon so gut
beherrsche. Wichtige Vokabeln lerne ich schneller. Für die Wanderung zu einer
alten vom Urwald überwucherten Kaffeeplantage wurde uns dringend zu einem Guide
geraten, um auf den unbeschilderten Wegen im Wald nicht verloren zu gehen. Nachdem
wir allerdings auch in Viñales schon ohne Guide zu weit entfernten Höhlen
gefunden hatten, packte uns der Ehrgeiz und wir versuchten es erneut. Ohne
freundliche Bauern am Wegesrand haben wir den Weg natürlich nicht gefunden aber
trotzdem einen schönen Tag im Wald verbracht. Wir haben, clever wie wir sind an
jeder Kreuzung unsere Entscheidung dokumentiert aber zum Glück mussten wir die
ganzen Holzpfeile nicht zurückverfolgen, stattdessen hörten wir irgendwann
Kindergeschrei und landeten auf dem Schulhof von Las Terrazas. Auf dem Weg
hatten wir tatsächlich eine überwucherte Kaffeeplantage gefunden und unter
einem Miniwasserfall gebadet.
Am Nachmittag haben wir
uns Las Terrazas angeschaut, was leider etwas enttäuschend war. Das
Künstler-/Ökodorf hatte nichts zu bieten außer immer den gleichen langweiligen
Häusern und einem angelegten Teich. Unser Abendessen im vegetarischen
Restaurant war ein noch schlimmerer Reinfall. Selbst Corinna die eingefleischte
Vegetarierin ;) konnte mit den Seitanbratlingen nichts anfangen.
Am nächsten Morgen
wollten wir den Touristenbus (Viazul) nach Playa Larga nehmen. Bis zur
Autopista durfte ich den uralten Chevrolet des Casapapas fahren. Das Lenkrad
hatte ungefähr eine halbe Umdrehung Spiel und selbst auf grader Strecke konnte
ich den Chevy nur mit Mühe von den Strommasten fernhalten. Beim Überholmanöver
schaltete sich der Besitzer ein aber seine spanischen Kommentare habe ich
natürlich nicht verstanden. Die Bremsen reagierten ähnlich schlecht wie die
Lenkung und so einigten wir uns, dass er die Karre auf der Autopista übernimmt.
Ein Kubaner stoppte an
der Autobahn einen Pesobus, für mich war die Verlockung zu groß und so traf ich
für Corinna und mich die Entscheidung dieses günstigste kubanische
Verkehrsmittel mal auszuprobieren. Also fuhren wir nicht mit dem bequemen
klimatisierten und teuren Touristenbus, sondern mit einem umgebauten LKW und
vielen Kubanern im Stehen in Richtung Havanna.
Mit der lokalen Währung
(Moneda nacional/Peso) kann man Hin und Wieder auch als Tourist richtige
Schnäppchen machen. Eine Pizza kostet teilweise 5 Peso was ungefähr 0,20$
entspricht. Außerdem kann man für 2 Peso etwa eine Stunde lang Bus fahren. Wenn
man einem deutschen Busfahrer 6 Cent auf die Kasse legen würde, würde man außer
Gelächter nicht viel ernten.
Leider haben Touristen
nur Zugang zur zweiten kubanischen Währung CUC. Ein CUC entspricht einem Dollar
und alle Dinge für Touristen müssen in CUC bezahlt werden und sind damit teuer.
Wenn man sich mit Einheimischen gut stellt, kann man bei ihnen CUC gegen Peso
tauschen und danach auf Schnäppchenjagd gehen.
Aber zurück zum Pesobus.
Der Nachteil an den Bussen ist, dass man nicht weiß wann sie fahren, wo sie
losfahren und wo sie enden. Unser Pesobus stoppte einfach irgendwann auf der
Autopista kurz vor Havanna und scheinbar wussten alle ganz genau wie für sie
die Fahrt weiterging nur wir nicht. Ein Kubaner half uns weiter und so konnte
die Fahrt nach Playa Larga fortgesetzt werden.
Playa Larga liegt an der
Schweinebucht (Bahia de cochinos) und da Corinna in unserer kleinen Reisegruppe
für geschichtliche Fakten verantwortlich war, belästige ich auch niemanden mit
der US-Invasion.
An einem Tag haben wir
eine ziemlich interessante Vogelbeobachtungstour gemacht und am anderen Tag
waren wir Schnorcheln. Die Fahrt zu einem angeblich außergewöhnlich guten
Schnorchelspot kostete tatsächlich 0,04$ und dauerte etwas länger als eine
halbe Stunde. Das Schnorcheln war im Endeffekt nicht wirklich überragend aber
der Nachmittag am Meer war trotzdem ganz schön. Die Rückfahrt mit dem Pesobus
zog sich etwas in die Länge da wir eine ganze Weile auf die Abfahrt warteten.
Auf der Straße waren Kubaner aller Altersklassen zu Fuß zu Pferde und zu
Fahrrad unterwegs und so beobachteten wir den ganz normalen Alltag, bevor wir
mit einigen Einheimischen in den Bus gen Casa stiegen.
Erkenntnis den Tages:
Nimm dir auch mal die Zeit für das Gewöhnliche.
In Costa Rica geht das Leben natürlich weiter auch wenn ich hier hauptsächlich Kuba beschreibe. Gestern war ich mit Corinna als Abschluss unserer gemeinsamen Reise beim Paul McCartney-Konzert in San José und es war unglaublich gut. Die Vorfreude stieg über den ganzen Tag an und als er dann nach einer gebührenden Wartezeit mit dem Titel "Eight Days A Week" auf die Bühne kam, ging für mich ein Traum in Erfüllung. Der fast 72 jährige Paul hat über drei Stunden volles Programm geliefert und damit 30000 Ticos, Corinna und mich sehr glücklich gemacht. Gestern waren um das Stadion ganz viele Maikäfer unterwegs und natürlich verflog sich auch einer der Beatles zu einem der Beatles. Nachdem Paul dem Maikäfer erklärte, dass er weitermachen möchte und der Käfer doch weiterfliegen soll hob der Käfer auf Kommando ab und Paul hatte nicht nur den Käfer sonder auch das Publikum verzaubert. Er ist ein fantastischer Entertainer der sich seines Charmes durchaus bewusst ist und ihn nach allen Regeln der Kunst einsetzt. Corinna und ich wir waren uns schnell einig, dass wir die 60 Dollar perfekt investiert hatten.
Heute Morgen ist Corinna mit ihrem Freund weitergereist und ich reise mit Marco und Oliver weiter. Die beiden Schweizer habe ich in Nicaragua kennengelernt und so sollten die letzten zwei Wochen in Costa Rica auch noch mal sehr lustig werden.
In Costa Rica geht das Leben natürlich weiter auch wenn ich hier hauptsächlich Kuba beschreibe. Gestern war ich mit Corinna als Abschluss unserer gemeinsamen Reise beim Paul McCartney-Konzert in San José und es war unglaublich gut. Die Vorfreude stieg über den ganzen Tag an und als er dann nach einer gebührenden Wartezeit mit dem Titel "Eight Days A Week" auf die Bühne kam, ging für mich ein Traum in Erfüllung. Der fast 72 jährige Paul hat über drei Stunden volles Programm geliefert und damit 30000 Ticos, Corinna und mich sehr glücklich gemacht. Gestern waren um das Stadion ganz viele Maikäfer unterwegs und natürlich verflog sich auch einer der Beatles zu einem der Beatles. Nachdem Paul dem Maikäfer erklärte, dass er weitermachen möchte und der Käfer doch weiterfliegen soll hob der Käfer auf Kommando ab und Paul hatte nicht nur den Käfer sonder auch das Publikum verzaubert. Er ist ein fantastischer Entertainer der sich seines Charmes durchaus bewusst ist und ihn nach allen Regeln der Kunst einsetzt. Corinna und ich wir waren uns schnell einig, dass wir die 60 Dollar perfekt investiert hatten.
Heute Morgen ist Corinna mit ihrem Freund weitergereist und ich reise mit Marco und Oliver weiter. Die beiden Schweizer habe ich in Nicaragua kennengelernt und so sollten die letzten zwei Wochen in Costa Rica auch noch mal sehr lustig werden.
Casabesitzerinnen mach ganz "unaufdringlich" Werbung für ihre Casa |
Corinna und ich in der Kaffemühle |
Der Vielfarbentodi Todus multicolor |
Damit die Schulkinder auch wissen wem sie das hier alles zu verdanken haben. |
Den Mädels haben wir beim Früchte pflücken in Las Terrazas geholfen. |
Fahrschüler Kruspe bei der ersten Fahrstunde. |
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