Vor einem Monat bin ich
nach Nicaragua gereist und hatte keine Ahnung was mich erwartet. Inzwischen
möchte ich fast nicht mehr nach Costa Rica zurückkehren. Nicaragua hat einfach
alles was das Traveler-Herz höher schlagen lässt, Vulkane, Regenwald, tolle
Städte, Karibikinseln, Strände, Wellen zum Surfen, glasklare Seen, sympathische
Einwohner, bezahlbare Unterkünfte, Rum und verdammt günstiges Essen.
Die letzten Tage auf
Little Corn Island waren natürlich traumhaft. Diese Tropen-Inseln haben einfach
ihren Reiz. Nachdem ich die Malediven, die Cook Islands, Bocas del Torro und
jetzt die Corn Islands besucht habe, wird die nächste kleine Insel hoffentlich
nicht zu lange auf sich warten lassen. Wenn man sich auf Little Corn Island
erstmal eingelebt hat, möchte man die Insel eigentlich nicht so schnell wieder
verlassen. An einem Tag war ich vor der Küste mit zwei Guide´s angeln. Ein
großer Trigger-Fish, eine Makrele und ein Red Snapper waren die Ausbeute. Eine
Muräne und ein kleiner Riffhai gingen noch an eine ausgelegte Langleine aber
die haben wir natürlich gleich wieder frei gelassen. Einer der Guids hat auf
dem kleinen Boot einen der Fische direkt zu Ceviche verarbeitet. Man nehme
Zitronensaft, fein gehackte Zwiebel, fein geschnittenen frischen Fisch, würze
mit Pfeffer, umrühren und fertig! Das Eiweiß im Fischfilet denaturiert leicht
durch die Säure und es ist einfach ein Hochgenuss mit ein paar Crackern. Am
Abend wurde dann der Rest des gefangenen Fisches für ein paar Freunde und mich
zubereitet. Vom Feinsten und vor allem im Tourpreis inbegriffen.
Beim Schnorcheln um die
Insel hatte ich auch wirklich Glück und habe einen Ammenhai und verschiedene
Rochen gesehen. Das um die Wette Schwimmen mit dem Adlerrochen war sicher am
beeindruckendsten. Mit Schwanz hatte das Tier sicher eine Länge von über drei
Metern. Auch mit Flossen hatte ich keine Chance die Geschwindigkeit des dahinfliegenden
Rochens zu erreichen. Die Korallen und Anemonen sind dagegen nicht sonderlich
farbenfroh um Little Corn Island. Der letzte Abend wurde durch die Prohibition
etwas trocken, ab 18:00Uhr durfte kein Alkohol mehr verkauft werden, um die
Wahlergebnisse am Sonntag nicht zu gefährden. Das ganze ist vielleicht keine
schlechte Idee aber auf der Touristeninsel Little Corn Island macht es wenig
Sinn.
Gestern bin ich nach
Managua geflogen, weil ich noch einen Abend mit den Österreichern verbringen
wollte, bevor ich wieder nach Costa Rica reise. Obwohl die zwei heute den
ganzen Tag im Flugzeug verbringen mussten waren ein paar Bier drin.
Ich bin heute Morgen von
Managua nach San José geflogen, was für Backpacker eigentlich ein Sakrileg ist.
Der Bus wäre um Einiges günstiger gewesen aber ich hatte den Flug schon vor
langer Zeit aus Visa-Gründen gebucht. Sakrileg hin oder her, wenn ich mich dann
strahlend in das winzige Flugzeug stürmen sehe ist es das Geld wert. Heute sind
wir zu 10 geflogen, dabei sind der Pilot und der Co-Pilot schon mitgezählt. Der
Platz direkt hinter dem Kapitän ist am besten, denn man denkt, man würde das
Flugzeug selbst fliegen. Die Checkliste vor dem Start hängt gut sichtbar und
ich überprüfe immer fleißig mit was „on“ oder „off“ sein muss. Nach etwas
Small-Talk mit dem Tower wird die riesige Boing noch vorgelassen und dann
geht’s aufs Rollfeld. Noch einmal kurz stoppen und dann Vollgas. Immer wieder
schön!
Mit der Rückkehr nach
Costa Rica beginnt das nächste Kapitel der Reise. Die 15 Dollar für eine
Übernachtung im Backpackers in Alajuela treiben einem die Tränen in die Augen,
wenn man aus dem günstigen Nicaragua kommt. Auch wenn der Blog „Pura Vida Costa
Rica“ heißt, so plane ich doch schon wieder ganz verrückte andere Ziele. Pläne
sind schließlich dazu da, um geändert zu werden!
|
Caiptain Willy bereitet die Köder vor |
|
Koch und Langleinenbeauftragter José |
|
Der zu bespaßende Kunde |
|
Ein kleiner Riffhai |
|
Red Snapper |
|
Die Ausbeute |
|
Ein bemitleidenswerter Klammeraffe |
|
Die entspannte Vielleichtbaldfastdiplomatin Corinna |
|
Meine zwei Lieblingsösterreicher "Dr. Laus" und der "Köbitän" |
|
Eigentlich schade, dass die Ticos und Nicas nur Reis und Bohnen kochen können. Sowas Gutes vermisst man nach vier Monaten Mittelamerika, aber mit den Österreichern war es eine leichte Übung ein kleines Rind auf den Grill zu werfen. |
|
Alle Checks erledigt, nur die dicke Boeing muss noch von der Startbahn! |
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen